Rollenspiel - LOS! :)

"Dann hilf mir, dich zu verstehen, ich tu es nämlich langsam nicht mehr."

"Dein Problem, nicht meines"
Ráz schnappte sich einen Apfel aus der Obstschale, drehte ihn hin und her und legte ihn dann wieder zurück.
"Ich habe dir genug Anstoß gegeben"

"Nein, hast du nicht", erwiderte Mârnuc und sah sie ernst an. "Du kannst dir nicht vorstellen, wie es war, dich hier endlich zu finden. Jeffrý hatte seit Wochen endlich wieder ein Lächeln im Gesicht, er war einfach nur glücklich. Und wie glücklich ich war,brauche ich gar nicht erst zu erklären! Und ich möchte wieder so glücklich sein.."

"Tja, leider hast du das aber nur schwerlich rüber gebracht, mein Lieber"; zischte Ráz und funkelte ihn an.
"Statt für mich dazu sein, als Fathen da draußen in meinen verdammten Armen gestorben ist, warst du eifersüchtig! Und du hast es nicht runtergeschlukt und zumindest so gentan, als täte ich dir leid - nein, im Gegenteil. Du hast es offen zur Schau getragen. Hast du schonmal Salz in eine Wunde bekommen? Ich wünschte, es wpürde nur so weh tun"

Mârnuc wollte sofort ein bissiges Kommentar abgeben, doch dann schien er doch einige Sekunden zu überlegen, bevor er sprach. "Ja, ich war eifersüchtig, und zwar aus einem guten Grund! Wir waren gerade wieder glücklich, zusammen zu sein, da fing die Sache mit Fathen an. Was sollte ich denn denken? Ich habe ja keine Ahnung, wer dieser Mann überhaupt ist und wie lange da schon was zwischen euch lief!"

"Er ist gestorben, Mârnuc! In diesem Moment ist es verdammt nochmal egal, wer er ist. Mir geht es nicht darum, wie du hn behandelt hast, sonder wie du mit mir ungegangen bist und umgehst. Ich weiß nicht, ob ich jemanden lieben kann, der auf meinen Gefühlen herumtrampelt, Mârnuc. Und der Nachteil ist, dass du es mit vier Hufen tust"
Ráz senkte den Blick.
"Ich habe inzwischen alles verloren was mir je was bedeutet hat. Und ich werde nicht mehr kämpfen für etwas, was mir nur schmerzt"

Wie gereizt Mârnuc auch gewesen war, Ráz' Worte hatten ihn getroffen und er senkte den Blick. "Und wenn ich dir sage, dass du Recht hast, dass ich wirklich darüber hätte nachdenken sollen, wie du dich nach Fathens Tod gefühlt hast, dass ich hätte vergessen sollen, wie ihr vielleicht zueinander standet? Und dass ich ein verdammtes Arschloch bin?" Er glaubte ncht einmal daran, dass seine Worte ihr irgendetwas bedeuteten, doch in diesem Moment wusste er nicht, was er hätte sonst tun sollen.

"Dann hast du es eben gesagt. Worte sind nichts mehr für mich, Mârnuc. Und das kannst du dir selbst ankreiden, denn im Endeffekt waren es deine eigenen Worte, die jetzt der Grund dafür sind. Worde bedeuten mir nichts mehr, sie sind nur leider ausser Gewalt das EInzige, was Leute von mir wahrzunehmen scheinen. Wenn nichtmal Tränen wahrgenommen werden, helfen eben nur noch Worte und im schlimmsten Falle Gewalt"
Ráz schüttelte den Kopf stand auf und ging an Mârnuc vorbei zum Zelteingang.

"Ràz", setzte Mârnuc noch einmal an und hielt sie leicht am Arm zurück.

"Was willst du noch, Mârnuc?!"
Ráz blieb zwar stehen, in ihrem Blick lagen aber Trauer und Schmerz. Und von beidem ziemlich viel.

"Dass du wieder glücklich wirst", sagte er leise und sah ihr in die Augen. "Wenn nicht mit mir, dann mit jemand anderen."

"Ich glaube, dass ich weder noch könnte, Mârnuc. Ich brauche jemanden, der mir die Stirn bieten kann und es gibt nicht viele, die das können. Umgenau zu sein kannte ich nur zwei, die es vermochten und einer davon ist unerreichbar für mich. Der zweite leider auch"

"Nein, Ráz", widersprach Mârnuc heftig, fast schon flehend. "Ich bin nicht unerreichbar, es ist nur schwierig. Aber mit der Zeit kann man Dinge verstehen, nachvollziehen und mit ihnen klarkommen. Genauso, wie wir es machen könnten."

"Aber es gibt Dinge, die kann nicht mal die Zeit geraderücken. Gerade du müsstest es ja wissen, immerhin hast du angeblich kenen Tag verbracht, ohne mi nachzutrauern. Jahre sind vergangen und du hast festgehalten. Die Zeit konnte es nicht ändern. Fathens Verlust hat etwas in mir sterben lassen und selbst jetzt, wo ich dich gebraucht hätte um einen halbwegs klaren Kopf zu bewahren weil einfach alles zu viel wird, gerade jetzt wendest du dich ab. Du merkst es vielleicht nicht, aber du tust es"
Ráz schüttelte den Kopf und wandte sich wieder dem Ausgang zu.

"Du tust so, als wäre alles nur meine Schuld", stellte Mârnuc mit ernster Miene fest, in seiner Stimme jedoch lag immer noch Trauer, vermischt mit Ärger. "Ich weiß, welche Fehler ich gemacht habe und ich weiß auch, dass es viele Fahren. ZU viele sogar. Aber ich habe diese Fehler auch eingesehen und biete dir an, mich noch ein letztes Mal zu bemühen..", er machte eine kurze Pause. "Aber auch du hättest manchmal zu mir kommen können, anstatt dich immer nur von mir abzuwenden."

"Hätte ich - aber entschuldige, dass ich im Moment verdammt viel durchmache. Ich habe einen Tod erlebt, wurde zur neuen Heerführerin bestimmt - und alles an einem Tag. Dazu kommt das einfach nicht aufhörende Gefühl des Unverständnisses, welches an mir nagt, mehr oder weniger seit ich wieder hier bin. Ich kann verzeihen, aber nicht vergessen. Ich bin nicht perfekt, das waeiß ich. Aber ich achte auf mein Umfeld"
Ráz straffte die Schultern und griff nach ihrem Bogen.

"Ich habe nie von dir verlangt, zu vergessen." Mârnuc sah sie noch einige wenige Sekunden, "Ebenso wie ich nie in meinem Leben von mir selber werde verlangen können, dich auszugeben oder gar zu vergessen." Mit diesen Worten stappfte er vor ihr aus dem Zelt und machte sich auf den Weg zu seinem Feuer, um ebenfalls seinen Bogen zu holen.

Ráz sah ihm nicht hinterher, sie marschierte forschen Schrittes in den Stall zu Faruq, der sie wiehernd empfing. Sie führte ihn heraus und schwang sich auf seinen RÜcken. Nachdem sie ihren Bogen zurecht gerückt hatte, trieb sie ihn an, hinaus auf das ehemalige Schlachtfeld.

Mârnuc, der ja schließlich selber eine Art Pferd war, machte sich im zügigen Galopp auf dem Weg zum Wald, den Bogen bereits gespannt in den Händen haltend.

Ráz hielt Faruq etwa in Mitte des Feldes an, wo ein anderer Reiter ihr schon vom Feind entgegen kam. Und doch zog sie keinen Pfeil an der Sehne, sondern erwartete ihr Gegenüber mit einer Seelenruhe, die den mann sichtlich verunsicherte.

Mârnuc hatte schon bald die frische Fährte eines Hrisches aufgenommen und preschte nun, vollkommen in die Jagd vertieft, durch das Unterholz.

Obwohl es für Ráz den Eindruck machte, als sei ihr Gegenüber zumindest teiweise einsichtig, war sie auf der Hut. Aber auch die brachte ihr nciht sonderlich viel, denn im Gegensatz zu all den Waffen die er hätte benutzen und die sie hätte abwehren können, setzte er Magie ein. Das, was sie letztenendes dafür rettete, von der Energiekugel getroffen zu werden, war Faruq. Der Hengst warf sich zu Boden und entging so zusammen mit Ràz der Kugel.

Mârnuc sprang über Baustämme, wich Büschen aus und preschte über gerade Strecken. Wenig später sah er bereits das Hinterteil des flüchtenden Tieres vor sich.

Ráz klammerte sich in Faruqs Mähne fest, als der Hengst wieder aufsprang und zurück zum Lager stob. Der Magier warf irgendwas nach Ráz,w as sie schwer an der Schulter traf, allerdings hielt sie nicht an bis sie im Lager war.

Mârnuc verfolgte das Tier noch eine Weile, bis er den Bogen spannte und der Pfeil sein Ziel sicher traf.